Verkostungsleiter Marcus Hofschuster und Kim Schreiber haben in dieser Saison die Auszeichnung „Kollektion des Jahres“ an 17 Weingüter sowie ein Sektgut aus Anbaugebieten in Deutschland, Österreich und Italien vergeben. Dazu würdigen die beiden vier bislang wenig bekannte Weingüter aus Deutschland sowie einen Betrieb in Südtirol als ihre Entdeckungen des Jahres. “Die Kollektionen des Jahres gehen an etablierte Spitzenerzeuger und an Weingüter, die uns besonders positiv aufgefallen sind“, erklärt Marcus Hofschuster die Auswahl.
In der Verkostungssaison 2022/2023 haben Marcus Hofschuster und Kim Schreiber über 7.000 Weine bewertet, von denen rund 1.100 mehr als 90 Punkte erzielten. 54 Weine erreichten dabei die Kategorie „Weltklasse“ mit 95 und mehr Punkten. Aufgrund der anspruchsvoll definierten Wertungsskala erhalten diese Weine die Auszeichnung im Wortsinn: Insgesamt vergaben die Verkoster diese Punktnoten an weniger als ein Prozent aller bewerteten Weine. Lediglich einer erhielt in dieser Saison die Höchstwertung von 100 Punkten: Es war der 2021 Riesling "Kreid" des Weinguts Rings in Freinsheim (Pfalz), das auch mit einer “Kollektion des Jahres” ausgezeichnet wurde.
Aus dem umfassenden und präzise dokumentierten Bestand der Weinbewertungen hat Verkostungsleiter Hofschuster nach strengen Kriterien die Weingüter für die Kollektionen und Entdeckungen des Jahres ausgewählt. „Oft sind es Nuancen, die den Ausschlag zur Prämierung geben“, beschreibt Hofschuster den anspruchsvollen Wertungsvorgang, der oft mehrere Verkostungsrunden bis zur finalen Punktevergabe einschließt.
In dieser Verkostungssaison zeigte sich für ihn ein wichtiger Trend: Die Trockenheit ist europaweit ein zunehmendes, teils extremes Problem geworden. “Um mit ihr umgehen zu können, bedarf es zum Teil massiver Umstellungen im Weinbau”, erklärt Marcus Hofschuster. Doch auch wasserreichere Jahrgänge bergen große Schwierigkeiten: “Aufgrund des Klimawandels ist das Wetter heute immer öfter zu warm. Kommt Feuchtigkeit hinzu, erhöht das den Krankheitsdruck enorm. Zudem werden die Trauben immer früher reif”, erklärt der Verkostungsleiter. “Kühlere Jahrgänge mit Regen zum richtigen Zeitpunkt und langsamer, gleichmäßiger Reife gibt es fast nicht mehr. Die Herausforderung schlechthin heißt Trockenheit.”
Seit dem Jahr 2000 verkostet Marcus Hofschuster für wein.plus die Spitzenweine Europas: immer blind und stets unter den gleichen Bedingungen im Verkostungsraum in Erlangen. Er arbeitet unbestechlich, präzise und gründlich.
Zehnthof - Luckert - Franken
Gut Hermannsberg - Nahe
Achim Ritter und Edler von Oetinger - Rheingau
Max Ferdinand Richter - Mosel
Bernhard Huber - Baden
Rings - Pfalz
Gunderloch - Rheinhessen
Aldinger - Württemberg
Weingut Krebs - Baden
Weingut Ottenbreit - Franken
Weingut Heiligenblut - Rheinhessen
Weingut Escher - Württemberg
Gernot und Heike Heinrich - Burgenland
Johann Topf - Niederösterreich
Lackner-Tinnacher - Steiermark
Luigi Pira - Piemont
Arpepe - Lombardei
Terre del Marchesato - Toskana
Passopisciaro - Sizilien
Kellerei Terlan - Südtirol
Weingut Reyter - Christoph Unterhofer - Südtirol
Domaine Combier - Rhône
Griesel & Compagnie - Bergstraße (Deutschland)